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Pflanzenhaarfarben Naturfriseur Henna

Pflanzenhaarfarben beim Naturfriseur – Haare färben ohne Chemie

Inhalt

Färben mit Pflanzenhaarfarbe – Eine uralte Tradition

Erste graue Strähnen zeigen sich im Haar oder die eigene Haarfarbe nervt. Was tun? Mit Chemiefarben abdecken oder lieber zu Naturhaarfarben greifen? Bereits im alten Ägypten färbten sich Menschen ihre ergrauten Haare mit Henna oder Indigo. Was sind die Vor- und Nachteile der Pflanzenhaarfarben gegenüber chemischen Produkten und auf was ist beim Färben zu achten?

Pflanzenhaarfarben – welche Pflanzen eignen sich zum Haarefärben?

Insgesamt gibt es etwa 150 Pflanzenarten, die Farbstoffe enthalten. Die farbgebenden Bestandteile sitzen in Blüten, Blättern, Wurzeln, Schalen, Früchten, im Holz, in der Rinde, sind Harze oder Gummi. Allerdings eignen sich nicht alle Färberpflanzen zum Färben von Haaren. Zu den bekanntesten Pflanzenhaarfarben zählen Henna, Indigo und Cassia. Henna wächst in Nord- und Ostafrika sowie in weiten Teilen Asiens. Das Hennapulver wird aus den getrockneten und zerriebenen Blättern des Hennastrauches gewonnen und zum Färben mit warmem Wasser angerührt. Nach sechs bis acht Stunden verbindet sich Henna dauerhaft mit dem Haar. Die Heimat des Indigos liegt in Indien, in China und im tropischen Afrika. Die Blätter und Stängel des Indigostrauches liefern den Rohstoff für einen komplizierten Herstellungsprozess des Färbemittels. Cassia wächst wie der Hennastrauch vorwiegend in den Tropen. Die fein gemahlenen Blätter der Pflanzen bilden die Grundlage für das Haarfärbemittelpulver. Es eignet sich für blondes Haar und als natürliches Haarpflegemittel. Aber weit mehr Pflanzen dienen als natürliche Haarfarbe. So gehören Walnussschalen, Kamille, Hibiskus, Weizen, Kurkuma, Salbei, Oregano, Kümmel, Kaffee, schwarzer Tee und weitere pflanzliche Grundstoffe dazu. Je nach gewünschtem Farbton bestehen die Naturhaarfarben aus einer Mischung mit unterschiedlichen Gewichtsanteilen.

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Naturhaarfarben – welche Farbtöne gibt es?

Je nach Beimischung anderer Naturfarben reicht das Henna-Farbspektrum von knalligem Rot, strahlendem Kastanienbraun, Maronenbraun über warme Schokoladetöne bis hin zu dunklen und schwarzblauen Farbnuancen. Mit Indigo lassen sich kühle Burgundertöne, beliebig dunkle Haarfarben bis hin zu Schwarz färben. Kamille, Weizen oder Kurkuma liefern Blond- und Goldtöne und Walnussschalen sorgen für Braunnuancen. Cassia, auch als Senna italica oder neutrales Henna bekannt, verleiht feinem Haar Fülle und Sprungkraft. Es pflegt das Haar und sorgt für einen hellgoldenen bis leicht gelblichen Farbton. Jede Anwendung hellt das Haar auf und verbessert die Struktur der Haare. Cassia bietet sich auch gut als Grundlage für andere Pflanzenhaarfarben an.

Wo liegen die Grenzen beim Einsatz von Naturhaarfarben?

Pflanzenhaarfarbe unterstreicht die natürliche Haarfarbe. Das Haar einige Nuancen dunkler zu färben, stellt kein Problem dar, allerdings lassen sich braune Haare nicht blond färben oder schwarze Haare braun. Eine komplette Farbveränderung scheidet aus. Pflanzliche Haarfarbe ergänzt das Haar um Farbpartikel. Das Aufhellen von Haaren funktioniert durch Entziehen von Farbpartikeln, dies gelingt ausschließlich mit chemischen Produkten. Blondierung erfolgt mit Wasserstoffperoxid, ein Vorgang, der Haare und Kopfhaut stark strapaziert. Mit Pflanzenhaarfarbe lässt sich nur ein natürlicher Aufhell-Effekt erzielen. Grauhaarabdeckung mit pflanzlicher Haarfarbe ist gut möglich. Hellblonde Farbtöne lassen sich problemlos erzielen, bei dunkelblond hilft eine Zweifachfärbung und dunklere, intensive Farbtöne erfordern mehrmaliges Färben. Schwarzfärbung auf weißen, pigmentlosen Haaren könnte in Blautönen enden, daher empfiehlt es sich, dies anhand einer Probesträhne zuvor zu kontrollieren. Graues Haar lässt sich trotzdem auch für dunklere Farbnuancen mit folgender Methode gut abdecken. Henna verbindet sich wesentlich stärker mit dem Haar als Indigo. Daher färbt der Naturfriseur die Haare zunächst mit Henna vor und bringt im zweiten Schritt den gewünschten Braunton ein. Die Indigo-Anteile haften dann besser am Haar. Besteht gegen einen Inhaltsstoff des Haarfärbemittels eine Allergie, ist von Pflanzenhaarfarben abzuraten. Liegt die Vermutung einer Unverträglichkeit vor, sollte ein Allergietest vor der Anwendung Klarheit liefern.

Pflanzenhaarfarben kontra chemische Haarfarben

Permanent-Färbemittel gibt es erst seit 1875. Die Oxidationshaarfarben erlauben jeden gewünschten Farbton. Beim Färbeprozess entstehen durch die Mischung von Farbentwickler und Farbkoppler unauflösliche Farbpigmente. Mit dieser Erfindung rückten die jahrhundertealten natürlichen Haarfärbemittel in den Hintergrund. Allerdings verlangt dieser Färbevorgang einen hohen Gesundheitspreis. Zum einen stehen die verwendeten Chemikalien im Verdacht, krebserregend zu sein, zum anderen zerstören sie die Haarstruktur. Die Haarpracht verliert an Glanz, wird stumpf und brüchig. Insbesondere nach einer Chemotherapie freuen sich Erkrankte über das Nachwachsen der Haare. Allerdings zeigt der Blick in den Spiegel einen Grauschopf, mit dem sich Betroffene nicht gerne anfreunden. Und Chemie ins Haar kommt meist nicht mehr infrage. In diesem Fall verhelfen Naturfarben ohne synthetische Bestandteile zu einem neuen Lebensgefühl.

Im Vergleich zu den Chemiefarben punkten Naturhaarfarben mit ihrer natürlichen Pflegewirkung. Nach dem Färben glänzt das Haar und ist ganz ohne Silikone und Chemie weich und besitzt Volumen. Die pflanzliche Haarfarbe basiert auf der Ausgangsfarbe der Haare. Damit ist sie individuell und wirkt besonders natürlich. Naturhaarfarben zählen zu den sogenannten semipermanenten Haarfarben. Diese halten je nach Haarbeschaffenheit zwischen 15 und 24 Haarwäschen. Damit handelt es sich nicht um permanente Haarfarben, sondern um Tönungen. In den letzten Jahrzehnten erfolgte eine Wiederbelebung der natürlichen Pflanzenhaarfarbe. Der Trend zu einer nachhaltigeren und umweltbewussteren Lebensweise machte auch vor der Haarfärbung nicht halt. Und Gesundheitsaspekte rückten gezielt in den Fokus der Verbraucher.

Mogelpackung – dank Zertifizierung erkennen

Nicht alle auf dem Markt erhältlichen Pflanzenhaarfarben enthalten 100 % pflanzliche Inhaltsstoffe. Bereits 2011 untersuchte das Verbrauchermagazin „Öko-Test“ insgesamt 33 Pflanzenhaarfarben. Dabei bestanden 18 Produkte den Test mit Bravour, der Rest fiel gnadenlos durch. Denn zahlreiche Hersteller von Haar-Colorationen tarnen ganz konventionelle Produkte mit Zusätzen wie „Henna“, „Bio“ oder „Natur“. Das ist auch nach zehn Jahren nicht viel anders. Unter diesem Deckmantel vertreiben verschiedene Hersteller Produkte mit problematischen Inhaltsstoffen, die teils als krebsauslösend gelten. Oder sie enthalten extrem allergieerregende Stoffe, die die Haut noch anfälliger für Krankheiten macht. Laut „Öko-Test“ dürften diese Produkte so gar nicht vertrieben werden. Dieses Greenwashing vertuscht die Problematik chemischer Inhaltsstoffe und die Verbraucher erkennen nicht, welchen gefährlichen Stoffen sie sich dabei aussetzen. Um dieser fraglichen Praxis zu entgehen, lohnt sich ein Blick auf die Zertifizierung. Dabei ist auf das vom Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen (BDIH) vergebene BDIH-Siegel Verlass. Verbraucher können darauf vertrauen, dass es sich um kontrollierte Naturkosmetik handelt, die auf ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Aspekten basiert. Rohstoffe, Herstellungsprozesse und Endprodukte wertschätzen dabei den Menschen und die Natur.

OLIEBE – pflanzliche Haarfarbe für den professionellen Einsatz

Wir von Via Natura arbeiten mit den Pflanzenhaarfarben von OLIEBE und verzichten außer auf Apfelessig auf andere Zusatzstoffe. Friseurmeister Alexander Pietschmann vertreibt seit 50 Jahren Pflanzenhaarfarben für den professionellen Einsatz in Friseursalons. Die Naturhaarfarben bestehen zu 100 Prozent aus pflanzlichen Rohstoffen. Sie enthalten kein Resorcin und keine gefährlichen Amine wie 2,5-Toluylendiamin (PTD), p-Phenylendiamin (PPD) oder Hydroxyethyl-p-Phenylendiamin sowie andere krebs- und erbgutverändernde Substanzen. OLIEBE produzierte bereits pflanzliche Haarfarben, als es noch keine Öko-Siegel gab. Das Renommee der Firma basiert auf Vertrauen, das Friseurprofis dem Unternehmen seit vielen Jahren europaweit entgegenbringen. Daher verzichtet OLIEBE auch weiterhin auf eine Zertifizierung durch andere Organisationen.

Ist ein Umstieg von chemischen Haarfarben auf Pflanzenfarben möglich?

Für viele Kunden erhebt sich die Frage: „Ist ein Wechsel von chemisch gefärbtem Haar zu Naturprodukten möglich?“ Die Antwort darauf lautet selbstverständlich ja, allerdings gilt es einiges dabei zu beachten. Befindet sich von der Haarpflege oder -wäsche noch Silikon im Haar, liefert das Färben mit pflanzlicher Haarfarbe nicht das gewünschte Resultat. Der Kunststoff umschließt das Haar, verleiht ihm dadurch zwar Volumen, bremst aber die Wirkung der Naturfarbe aus. Silikone stehen auf der Liste der Inhaltsstoffe und enden auf „-cone“ oder „-xane“. Je weiter hinten sie erscheinen, desto niedriger ist ihr Anteil. Wer umsteigen möchte, sollte daher im Vorfeld auf silikonhaltige Produkte verzichten. Für Neukundinnen kann daher der erste Termin im Friseursalon, in einer kostenlosen Beratung enden, denn die Umstellung der Haarfärbemethode ist beratungsintensiv. Um Fehlfärbungen zu vermeiden, empfiehlt sich zu Beginn eventuell nur eine Probesträhne zu färben. Gerade beim Umstieg können zwei bis drei Nachbehandlungen erforderlich sein, da die Pflanzenfarbe anfangs möglicherweise nicht so gut hält. Sind die Haare bisher im eigenen Farbton mit Chemie gefärbt, reicht es für den Umstieg zunächst eventuell aus, nur den Haaransatz zu färben.

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Quellen:
https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Pflanzenhaarfarben-und-Natur-Haarfarben-So-werden-sie-richtig-angewendet_107959_1.html
https://via-natura.de/naturfriseur/pflanzenhaarfarbe/
https://oliebe.com/de/pflanzenhaarfarben/
https://www.hairstar.de/pflanzenhaarfarbe-amberg/
https://www.freundin.de/beauty-pflanzenfarben